Mi, 19:17 Uhr
15.10.2025
Mehr als ein Jahrhundert Talsperren-Expertise
Thüringens Stauanlagen feiern Jubiläen
Thüringen ist Talsperrenland: Die Bewirtschaftung von rund 120 Stauanlagen in Thüringen obliegt der Thüringer Fernwasserversorgung (TFW). Sie kümmert sich also um die Versorgung einer Vielzahl von kommunalen Trinkwasserversorgern mit Rohwasser aus den sechs Trinkwassertalsperren Thüringens...
Talsperre Neustadt mit Staumauer und Wasserentnahmetürmen (Foto: Thüringer Fernwasserversorgung, Hannes Müller-Schmied)
Aber auch der Hochwasserschutz gehört zu den Aufgaben der TFW, da sie überschüssiges Wasser bei starken Regenfällen zurückhält und kontrolliert an Flüsse und Bäche abgibt, damit Ortschaften nicht überflutet werden.
Die historischen Stauanlagen
Die beiden ältesten Talsperren in Thüringen sind die Talsperren Tambach-Dietharz und Neustadt. Die Inbetriebnahme und damit auch die Fertigstellung und Einweihung der Trinkwassertalsperre Neustadt erfolgte am 13. Oktober 1905. Somit kann die TFW nun schon auf 120 Jahre altes Fachwissen zurückblicken.
Erbaut wurde die Gewichtsstaumauer der Talsperre Neustadt nach dem Intze-Prinzip, einer Bauweise, die sich um die Jahrhundertwende etablierte und nach dem damaligen Talsperrenpionier Otto Intze benannt wurde. Damit ist sie ein frühes Denkmal des modernen Talsperrenbaus in Thüringen und auch heute noch von kulturhistorischer Bedeutung. Das hohe Alter der Talsperre sowie die unverändert erhaltenen technischen Besonderheiten sind Gründe dafür, dass die Talsperre mittlerweile unter Denkmalschutz steht.
Die Jüngste
Ein großes Projekt, das von diesem angesammelten Wissen profitieren konnte, war die Errichtung der Talsperre Leibis/Lichte. Sie ist die jüngste Trinkwassertalsperre in ganz Deutschland. Im Oktober 2010 – also vor 15 Jahren – war sie erstmalig vollständig angestaut.
Weitere Jubiläen in Mittel- und Nordthüringen
Neben der bereits erwähnten Talsperre Neustadt, die nun seit 120 Jahren in Betrieb ist, feiert auch das Hochwasserrückhaltebecken Luhne-Lengefeld einen recht hohen Geburtstag. Vor 70 Jahren wurde es eingeweiht.
Im Mittelthüringer Raum wird die Talsperre Heyda, bekannt als beliebter Naherholungsort, 45 Jahre alt. Die Trinkwassertalsperre Ohra ist nochmal 20 Jahre älter. Seit 65 Jahren dient sie nun schon als wichtiges Trinkwasserreservoir. Dem Versorgungssystem schlossen sich im Laufe der Jahre die Regionen Arnstadt, Gotha, Erfurt, Weimar, Sömmerda, Bad Langensalza und Jena an. In den letzten Jahren hat sich die TFW intensiv mit der Wiederbewaldung um die Talsperre Ohra beschäftigt, da klimastabile Laubmischwälder in der Einzugszone von Talsperren den Schutz des Wassers nachhaltig stärken.
Auch die Talsperre Lütsche verzeichnet mit 90 Jahren ein stolzes Alter. Ursprünglich wurde sie zur Bereitstellung von kalkarmem Wasser für den Bahnverkehr errichtet. Da aber auch Stauanlagen dem Zahn der Zeit unterliegen, wird ihre Generalinstandsetzung derzeit geplant und soll 2026 zur Genehmigung eingereicht werden. So gewährleistet die TFW, dass die Talsperre auch in den kommenden Jahrzehnten ihrer wichtigen Aufgabe des Hochwasserschutzes gerecht wird. Bereits 2024 wurden wichtige Vorbereitungen für die geplante Generalinstandsetzung getroffen, etwa die Vergabe der Planungsleistungen, umfangreiche Bauwerksuntersuchungen sowie Zustandsanalysen.
Autor: psg
Talsperre Neustadt mit Staumauer und Wasserentnahmetürmen (Foto: Thüringer Fernwasserversorgung, Hannes Müller-Schmied)
Aber auch der Hochwasserschutz gehört zu den Aufgaben der TFW, da sie überschüssiges Wasser bei starken Regenfällen zurückhält und kontrolliert an Flüsse und Bäche abgibt, damit Ortschaften nicht überflutet werden.
Die historischen Stauanlagen
Die beiden ältesten Talsperren in Thüringen sind die Talsperren Tambach-Dietharz und Neustadt. Die Inbetriebnahme und damit auch die Fertigstellung und Einweihung der Trinkwassertalsperre Neustadt erfolgte am 13. Oktober 1905. Somit kann die TFW nun schon auf 120 Jahre altes Fachwissen zurückblicken.
Erbaut wurde die Gewichtsstaumauer der Talsperre Neustadt nach dem Intze-Prinzip, einer Bauweise, die sich um die Jahrhundertwende etablierte und nach dem damaligen Talsperrenpionier Otto Intze benannt wurde. Damit ist sie ein frühes Denkmal des modernen Talsperrenbaus in Thüringen und auch heute noch von kulturhistorischer Bedeutung. Das hohe Alter der Talsperre sowie die unverändert erhaltenen technischen Besonderheiten sind Gründe dafür, dass die Talsperre mittlerweile unter Denkmalschutz steht.
Die Jüngste
Ein großes Projekt, das von diesem angesammelten Wissen profitieren konnte, war die Errichtung der Talsperre Leibis/Lichte. Sie ist die jüngste Trinkwassertalsperre in ganz Deutschland. Im Oktober 2010 – also vor 15 Jahren – war sie erstmalig vollständig angestaut.
Weitere Jubiläen in Mittel- und Nordthüringen
Neben der bereits erwähnten Talsperre Neustadt, die nun seit 120 Jahren in Betrieb ist, feiert auch das Hochwasserrückhaltebecken Luhne-Lengefeld einen recht hohen Geburtstag. Vor 70 Jahren wurde es eingeweiht.
Im Mittelthüringer Raum wird die Talsperre Heyda, bekannt als beliebter Naherholungsort, 45 Jahre alt. Die Trinkwassertalsperre Ohra ist nochmal 20 Jahre älter. Seit 65 Jahren dient sie nun schon als wichtiges Trinkwasserreservoir. Dem Versorgungssystem schlossen sich im Laufe der Jahre die Regionen Arnstadt, Gotha, Erfurt, Weimar, Sömmerda, Bad Langensalza und Jena an. In den letzten Jahren hat sich die TFW intensiv mit der Wiederbewaldung um die Talsperre Ohra beschäftigt, da klimastabile Laubmischwälder in der Einzugszone von Talsperren den Schutz des Wassers nachhaltig stärken.
Auch die Talsperre Lütsche verzeichnet mit 90 Jahren ein stolzes Alter. Ursprünglich wurde sie zur Bereitstellung von kalkarmem Wasser für den Bahnverkehr errichtet. Da aber auch Stauanlagen dem Zahn der Zeit unterliegen, wird ihre Generalinstandsetzung derzeit geplant und soll 2026 zur Genehmigung eingereicht werden. So gewährleistet die TFW, dass die Talsperre auch in den kommenden Jahrzehnten ihrer wichtigen Aufgabe des Hochwasserschutzes gerecht wird. Bereits 2024 wurden wichtige Vorbereitungen für die geplante Generalinstandsetzung getroffen, etwa die Vergabe der Planungsleistungen, umfangreiche Bauwerksuntersuchungen sowie Zustandsanalysen.
