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Mi, 17:04 Uhr
15.10.2025
IW zu Aktivrente:

Enorme Kosten bei zweifelhaftem Nutzen

Heute hat das Bundeskabinett die Pläne für eine Aktivrente absegnet. Davon verspricht sich die Bundesregierung mehr Fachkräfte und eine Entlastung der Rentenkasse. Beides ist höchst zweifelhaft – und möglicherweise rechtlich angreifbar...

Noch im Alter arbeiten? (Foto: Janno Nivergall auf Pixabay) Noch im Alter arbeiten? (Foto: Janno Nivergall auf Pixabay)
Künftig dürfen Rentner bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen. Der Preis dafür ist hoch. Laut Berechnungen des Finanzministeriums entgehen dem Staat dadurch rund 900 Millionen Euro an Steuereinnahmen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht in einer eigenen Schätzung sogar von bis zu 1,4 Milliarden Euro an Mindereinnahmen (ohne Selbstständige) aus.

Viel Risiko, wenig Wirkung
Das Ziel der Bundesregierung, deutlich mehr Fachkräfte für den Arbeitsmarkt zu erhalten, wird damit wohl nicht erreicht. Denn die meisten älteren Beschäftigten arbeiten aus Freude an ihrer Tätigkeit oder wegen sozialer Kontakte – nicht aus finanziellen Gründen, wie eine IW-Umfrage zeigt. Wird dieses Ziel verfehlt, bleibt auch die erhoffte Entlastung der Rentenkasse aus.

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Zudem birgt die Regelung rechtlichen Sprengstoff. Die steuerliche Bevorzugung der angestellten Rentner gegenüber Selbstständigen könnte gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen. Hinzu kommt: Werden ältere Beschäftigte gegenüber jüngeren bevorzugt, lässt sich das womöglich als Altersdiskriminierung auslegen. Ein juristisches Nachspiel ist daher nicht ausgeschlossen.

Ungelöstes Problem
Am Kernproblem ändert die Aktivrente nichts: Zu wenige Erwerbstätige müssen zu viele Rentner finanzieren. Eine nachhaltige Entlastung gelingt nur, wenn Menschen tatsächlich länger im Beruf bleiben – und Fehlanreize zur Frühverrentung konsequent abgebaut werden. Zudem: Wer einmal im Ruhestand ist, fängt eher selten an, wieder zu arbeiten.
Autor: psg

Kommentare
RWE
15.10.2025, 17.33 Uhr
Arbeit soll sich lohnen
Ich verstehe die Kritik an der sogenannten Aktivrente nicht. Niemand wird genötigt länger zu arbeiten. Kosten tut es auch nichts, der Staat welcher endlich mal sparen lernen sollte, nimmt nur weniger ein. Im Prinzip ist es ein großer Steuerfreibetrag, welchen ich allen arbeitenden Menschen gönne. Ob jung oder alt, Selbständig oder nicht. Darum Steuern runter. Schluß mit der Umverteilerei. Sozial ist was Arbeit schafft!
Kobold2
15.10.2025, 19.43 Uhr
Eine nachhaltige Entlastung
gelingt vor allem nur wenn man sich verstärkt um Nachwuchs bemüht. Kinderbetreuung, gesellschaftliches Bewusstsein, Vereinbarkeit mit dem Berufsleben usw. Dauert etwas länger aber Symptombehandlungen beseitigen nicht die Ursache.
Muggefug
15.10.2025, 20.59 Uhr
Am Problem vorbei
Es müssen mehr Leute in Arbeit gebracht werden,die dann ins System einzahlen.
Dieser Staat ist mit seinem Sozialsystem am Ende.Zu grundlegenden Veränderungen ist diese Regierung nicht in der Lage.
Ein komplett andere Rentenfinanzierung ist schon lange fällig.
Wenn Leute länger arbeiten sollen bringt das herzlich wenig wenn alles Steuerbefrei sein soll.
Die Leute die dem Land fehlen sind zumeist Handwerker,und die sind nach ihren 45 Arbeitsjahren platt und körperlich nicht mehr Lange weiter zu arbeiten.Ich spreche da aus Erfahrung!!
Außerdem haben zu viele Leute Anrecht auf Rente die nie ins System eingezahlt haben,das ist Fakt.
Einfach Mal auf unsere Nachbarländer schauen wie die Ihr Rentensystem gestalten.
RWE
15.10.2025, 21.13 Uhr
Muggefug, Richtig-es müssen mehr Menschen in Arbeit gebracht werden
Aber die sogenannte Aktivrente schadet auch nicht. Niemand wird gezwungen länger auf Arbeit zu gehen. Wer aber kann und möchte-Warum nicht? Übrigens wären die Einkünte der "Aktivrentner" nicht komplett steuerfrei.
Wie bringt man Leute in Arbeit? Lohnsteuer runter, Bürgergeld runter und Sanktionen rauf. Arbeit muss sich lohnen. Mehr netto vom Brutto. Wer nicht arbeitet sollte sich viel weniger leisten können als Beschäftigte. Eine Rentenreform wird trotzdem nötig sein, da kommen schwere Entscheidungen auf uns zu.
Wanderwölfin
15.10.2025, 21.41 Uhr
Aktivrentner
Menschen,welche über das Rentenalter hinaus arbeiten gab es schon immer.Manche behaupten ihren Platz und junge Mitarbeiter dürfen deren "Stammfahrzeug "während ihrer Abwesenheit nicht nutzen.Es bleibt in der Ecke stehen und wird auch noch von dem Vorgesetzten geduldet.So wirbt man junge Leute für einen Beruf.
KeinKreisverkehr
16.10.2025, 09.23 Uhr
CDU macht CDU Sachen.
CDU und SPD sind an der Macht und das bringt nun mal Subventionen für die reichen mit sich. Das reicht von der Gastro MwSt Senkung die vor allem McDonalds hilft über die Aktivrente die vor allem gut gestellten Rentnern hilft.

Denen die wirklich von Altersarmut betroffen sind bringt das doch nichts. Denen geht es nämlich so weil sie in 45 Jahren zu wenig verdient haben oder aus körperlichen Gründen nicht mehr arbeiten konnten. Das ändert sich ja mit Renteneintritt nicht schlagartig. Meist sind diese schlecht bezahlten Berufe dann auch körperlich anstrengend und dann geht nach 45 Jahren sowieso nichts mehr. Also wo arbeiten ohne Qualifikation als Büromensch?

Der gemeine Mittelständer kann nach 45 Jahren nicht mehr arbeiten und muss mit seiner geringen Rente klar kommen.

Der besser verdienende, meist Büro oder wenig körptelrich arbeitende Mensch etc. der sowieso genug Rente bekommt darf sich jetzt auch noch steuerfrei was dazu verdienen.

Dem Mittelstand wird so nicht geholfen. Und denen von Altersarmut betroffenen schon garnicht.
diskobolos
16.10.2025, 09.57 Uhr
"zu viele Leute Anrecht auf Rente,
die nie ins System eingezahlt haben, das ist Fakt".

Das stimmt so nicht. Eine gesetzliche Rente bekommen Sie erst nach einer Mindestversicherungszeit von 5 Jahren. Oder meinen Sie die Grundsicherung?

"Ein komplett andere Rentenfinanzierung ist schon lange fällig."
Das ist eine ganz tolle Idee, aber bisher hat noch niemand eine funktionierende Idee vorgelegt . . .
Flitzpiepe
16.10.2025, 13.36 Uhr
Das Schlimme ist ja
dass selbst mit einer Renten-Idee noch nichts gewonnen ist.
Selbst wenn die Idee, wie auch immer sie sein mag, dann beschlossen wäre, hat das für mindestens die nächsten 20 Jahre keine Auswirkungen auf die Renten und deren Finanzierer.
Das ist eine Generationenaufgabe und jedes Jahr in dem nichts passiert, ist ein verlorenes Jahr und die Ausgangssituation wird immer schlechter.
Schaut auf andere Länder, die noch in den 90er Jahren die Weiche anders gestellt haben, die ernten jetzt erst die Reformerfolge.
Und wir?
... laufen mit jeder neuen Rentenkommission tiefer in die Sackgasse.
Wenn ich schön höre 'wir bilden dazu eine neue Kommission', heißt das für mich nur 'Wir trauen uns auch in dieser Legislatur wieder nicht, den Menschen eine wirkliche Reform mit Belastungen für alle zuzumuten, denn die wählen uns bei der nächsten Wahl dann nicht'.
Wanderwölfin
16.10.2025, 16.24 Uhr
Rentner und Stammfahrzeuge
Jetzt springt das ältere Semester im Quadrat.
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