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So, 08:00 Uhr
19.11.2023
Lass uns übers Wetter reden

Goldener Oktober fiel ins Wasser

Das Wetter eignet sich ja bekanntermaßen exzellent dazu, behäbige Konversation zu beleben. Wer es also ganz genau wissen will, dem können die Metorologen reichlich Gesprächsstoff an die Hand geben. Zum Beispiel über den Herbst, der überraschend mild und sonnig ausfiel...

Wetterbild (Foto: agl) Wetterbild (Foto: agl)

Der Herbst hatte in diesem Jahr zwei Gesichter: Während sich die erste Hälfte spätsommerlich und warm zeigte, entglitten dem Herbst in der zweiten Hälfte die Gesichtszüge. Dabei blieb es aber stets überdurchschnittlich mild.

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Erst langer Spätsommer, dann nicht enden wollendes Regenwetter: Nach einem sommerlichen September hielt das trübe Herbstwetter ab Mitte Oktober Einzug. Besonders die Temperaturen stechen in einer ersten Bilanz hervor, denn mit rund 12 Grad im Mittel wird dieser Herbst am Ende außergewöhnlich mild ausfallen. Nur 2006 war es zuvor ähnlich warm.

„Nass, trüb und kühl – diesen Eindruck haben aktuell viele vom Herbst. Für die letzten Wochen trifft das auch zu, aber die Gesamtbilanz sieht für den Herbst bei weitem nicht so schlecht aus“, relativiert Niklas Weise, Meteorologe von WetterOnline. Bei der Temperatur könnte am Ende sogar ein Plus von 2 Grad gegenüber den letzten 30 Jahren stehen, auch bei der Sonnenscheindauer läuft es auf ein Plus von etwa 20 Prozent hinaus.

Gleiche Wetterlage, andere Temperaturen
Eine wechselhafte und häufig nasse Wetterlage ist durchaus typisch für November. Allerdings liegen die Temperaturen in diesem Herbst dauerhaft 2 bis 3 Grad über dem Durchschnitt. Ursache ist das ungewöhnlich hohe Temperaturniveau, das derzeit auf der gesamten Nordhalbkugel herrscht. Ein richtiger Kaltlufteinbruch mit flächendeckendem Frost blieb bisher demnach auch in Deutschland aus.

Vom Ruhrgebiet bis zur Nordsee muss weiterhin auf den ersten Frost gewartet werden. Aber auch in mittleren Lagen, wie beispielsweise in Stötten im Ostallgäu, gab es auf über 700 Höhenmetern noch keinen Frost. So spät war das bisher nur 2014 und 2015 der Fall – den spätesten ersten Frost seit Aufzeichnungsbeginn gab es in Stötten am 28. November 2014.

Immer weniger Sonne im Herbstverlauf
Die Tage werden kürzer, womit die mögliche Sonnenscheindauer im Herbst zwangsläufig abnimmt. In diesem Jahr schoben sich mit fortschreitender Jahreszeit zusätzlich immer mehr Wolken vor die Sonne. „Der September war sogar sonniger als der Juli und August. Das ist der Grund für die erstaunlich positive Sonnenscheinbilanz des Herbstes. Im Oktober gab es schon deutlich weniger Sonne und die Halbzeitbilanz des Novembers fällt richtig mau beziehungsweise grau aus“, resümiert Weise. Vielerorts kamen in der ersten Monatshälfte nicht einmal 10 Sonnenstunden zusammen, grauester Ort ist derzeit Schleswig mit gerade einmal 5 Sonnenstunden.
Autor: red

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