Fr, 09:47 Uhr
22.09.2023
Erfreuliche Entwicklung im Handwerk:
Auszubildende bleiben ihrem Betrieb treu
Die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) zum Verbleib von Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen im Handwerk in ihren Ausbildungsbetrieben sind ermutigend für das Nord- und Mittelthüringer Handwerk...
Unter dem Aspekt der langfristigen Bindung von Fachkräften im eigenen Betrieb sieht die Handwerkskammer Erfurt eine positive Entwicklung.
Stefan Lobenstein, Präsident der Handwerkskammer Erfurt, kommentiert die Studienergebnisse: Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass bei den Auszubildenden ein Umdenken stattfindet und sie sich nach der Abschlussprüfung immer häufiger und dauerhaft an ihren Betrieb binden. Die Ergebnisse des IAB sind zugleich für Betriebe ermutigend, sich dafür zu entscheiden, die eigenen künftigen Fachkräfte im eigenen Betrieb auszubilden. Zahlreiche Betriebe aus Nord- und Mittelthüringen handeln bereits danach und nutzen bewusst die duale Ausbildung, um ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern."
Die Studie ergab, dass die Verbleibquote im Betrieb keine Unterschiede zwischen Ausbildungsabsolventen mit oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit aufweist, ebenso wenig zwischen Absolventen mit Hauptschul- oder Realschulabschluss. Dies unterstreicht die hohe Integrationsleistung einer erfolgreich abgelegten handwerklichen Berufsausbildung.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung gibt es im Kammerbezirk Erfurt aktuell noch über 250 offene Ausbildungsplätze, die über 250 ungenutzte Bildungs- und Karrierechancen für junge Menschen darstellen. Um die regionalen Handwerksbetriebe bei ihrer Fachkräftenachwuchssicherung zu unterstützen, müssten die berufliche Ausbildung gestärkt und politisch endlich Maßnahmen ergriffen werden, die zu einer gleichwertigen Behandlung beruflicher und akademischer Ausbildung führen, so Lobenstein. Landes- und Bundesregierung müssen sich aktiv der im jüngsten OECD-Bildungsbericht für Deutschland festgestellten 'Bildungspolarisierung' stellen. Besonders an Gymnasien erfahren junge Menschen noch viel zu selten von den vielfältigen Handwerksberufen, den möglichen Bildungsabschlüssen und Karriereoptionen bis hin zu Unternehmensgründungen und Betriebsübernahmen."
In diesem Zusammenhang fordert die Handwerkskammer eine verstärkte Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen, einschließlich Gymnasien. Ziel müsse es sein, die Informationen über die Möglichkeiten der beruflichen Bildung fest in den Unterricht zu integrieren. Hierbei müssten die Handwerksbetriebe vor Ort stärker einbezogen werden, um den Schülerinnen und Schülern ein umfassendes Bild der beruflichen Optionen zu vermitteln.
Stefan Lobenstein schließt mit einem Appell: Mit Blick auf leistungsschwächere Jugendliche müssen die vorhandenen Unterstützungsangebote im Ausbildungsbereich bei Kleinst- und Kleinbetrieben sowie bei Ausbildungsinteressierten und Auszubildenden besser bekannt gemacht werden. Instrumente, wie beispielsweise die 'Einstiegsqualifizierung' müssen flächendeckend angeboten und verstärkt beworben werden, um eine erfolgreiche berufliche Entwicklung für alle jungen Menschen zu gewährleisten."
Autor: redUnter dem Aspekt der langfristigen Bindung von Fachkräften im eigenen Betrieb sieht die Handwerkskammer Erfurt eine positive Entwicklung.
Stefan Lobenstein, Präsident der Handwerkskammer Erfurt, kommentiert die Studienergebnisse: Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass bei den Auszubildenden ein Umdenken stattfindet und sie sich nach der Abschlussprüfung immer häufiger und dauerhaft an ihren Betrieb binden. Die Ergebnisse des IAB sind zugleich für Betriebe ermutigend, sich dafür zu entscheiden, die eigenen künftigen Fachkräfte im eigenen Betrieb auszubilden. Zahlreiche Betriebe aus Nord- und Mittelthüringen handeln bereits danach und nutzen bewusst die duale Ausbildung, um ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern."
Die Studie ergab, dass die Verbleibquote im Betrieb keine Unterschiede zwischen Ausbildungsabsolventen mit oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit aufweist, ebenso wenig zwischen Absolventen mit Hauptschul- oder Realschulabschluss. Dies unterstreicht die hohe Integrationsleistung einer erfolgreich abgelegten handwerklichen Berufsausbildung.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung gibt es im Kammerbezirk Erfurt aktuell noch über 250 offene Ausbildungsplätze, die über 250 ungenutzte Bildungs- und Karrierechancen für junge Menschen darstellen. Um die regionalen Handwerksbetriebe bei ihrer Fachkräftenachwuchssicherung zu unterstützen, müssten die berufliche Ausbildung gestärkt und politisch endlich Maßnahmen ergriffen werden, die zu einer gleichwertigen Behandlung beruflicher und akademischer Ausbildung führen, so Lobenstein. Landes- und Bundesregierung müssen sich aktiv der im jüngsten OECD-Bildungsbericht für Deutschland festgestellten 'Bildungspolarisierung' stellen. Besonders an Gymnasien erfahren junge Menschen noch viel zu selten von den vielfältigen Handwerksberufen, den möglichen Bildungsabschlüssen und Karriereoptionen bis hin zu Unternehmensgründungen und Betriebsübernahmen."
In diesem Zusammenhang fordert die Handwerkskammer eine verstärkte Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen, einschließlich Gymnasien. Ziel müsse es sein, die Informationen über die Möglichkeiten der beruflichen Bildung fest in den Unterricht zu integrieren. Hierbei müssten die Handwerksbetriebe vor Ort stärker einbezogen werden, um den Schülerinnen und Schülern ein umfassendes Bild der beruflichen Optionen zu vermitteln.
Stefan Lobenstein schließt mit einem Appell: Mit Blick auf leistungsschwächere Jugendliche müssen die vorhandenen Unterstützungsangebote im Ausbildungsbereich bei Kleinst- und Kleinbetrieben sowie bei Ausbildungsinteressierten und Auszubildenden besser bekannt gemacht werden. Instrumente, wie beispielsweise die 'Einstiegsqualifizierung' müssen flächendeckend angeboten und verstärkt beworben werden, um eine erfolgreiche berufliche Entwicklung für alle jungen Menschen zu gewährleisten."
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