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Thüringer HC

Spitzenspiel gewonnen

Sonnabend, 31. März 2018, 22:17 Uhr
Der Thüringer HC gewinnt das Spitzenspiel bei der SG BBM Bietigheim mit 26:23 (9:7). Bis fünf Minuten vor Spielende war die Partie nicht entschieden, dann hatte der Gast aus Thüringen das bessere Ende für sich...

Spitzenspiel gewonnen (Foto: Alex Mühlbach/THC) Spitzenspiel gewonnen (Foto: Alex Mühlbach/THC)
Die besten Werferinnen waren Anna Loerper (10/5) auf Bietigheimer Seite, Iveta Luzumova war wieder einmal mit 9/4 Treffern für den Thüringer HC die Nr. 1.

Die ersten zehn Minuten gingen mit ganz leichten Vorteilen an die Gäste aus Thüringen. Beide Teams hatten ihre Abwehrarbeit im 6:0 Abwehrriegel organisiert - was dem THC zwei tolle Fernwurftore von Gordana Mitrovic und Beate Scheffknecht gestattete.

Bietigheim brillierte dagegen mit starken Außenaktionen, wo Fie Woller und Angela Malestein technisch sauber vollendeten. Die 4:3 Gästeführung resultierte aus einer starken Parade von Dinah Eckerle beim Strafwurf von Angela Malestein und ein wenig Glück, dass die Gastgeberinnen in der Anfangsphase zweimal nur das Torgebälk trafen. Bis zur 15.Minute legte der THC auf 5:3 vor, Bietigheim schaltete nach einer ersten Auszeit auf das Spiel 7 gegen 6 um und verkürzten wieder. Ein Ausbau der Führung gelang dem THC vorerst nicht - zweimal rettete der Torrahmen für Valentyna Salamakha im Gehäuse der SG.

Elf Minuten lang gab es dann keinen Treffer für die Gastgeberinnen, auch weil Angela Malestein frei vor Dinah Eckerle versagte und die THC-Torhüterin fünf weitere Bälle in Folge teilweise spektakulär parieren konnte. Eine schöne Belohnung für die eindrucksvoll agierende THC-Abwehr, die lauffreudig war und einen dominanten Mittelblock hatte, den Anika Niederwieser mit viel Übersicht organisierte. Zweimal trafen die Schwäbinnen dann von der Strafwurfmarke und hatten das Ergebnis zur Pause mit dem 7:9 wieder offen gestaltet, auch weil sich Valentyna Salamakha weiter steigern konnte.

Mit dem Beginn der zweiten Hälfte änderte sich das Bild. Zwar legte Iveta Luzumova noch einmal zum 10:7 aus THC-Sicht vor, dann aber stellte Bietigheim durch vier Treffer von Karolina Kudladz-Gloc, Anna Loerper, Luisa Schulze und Mille Hundahl die Bietigheimer 11:10 Führung her. Der THC hatte den Start verpasst und sah sich nun in der Verfolgerrolle. Iveta Luzumova, wieder in Wurflaune, hatte den THC kurz wieder in Führung gebracht, aber Mille Hundahl hielt dagegen. In der 40.Minute legte dann wieder Anna Loerper per Siebenmeter zum 14:13 für Bietigheim vor. Und die Nationalspielerin legte mit Tempogegenstoß gleich noch nach. (15:13 - 42.Min) Martin Albertsen setzte jetzt mehrfach auf den siebenten Feldspieler, was für die Gästeabwehr Schwerstarbeit bedeutete. Doch noch war nichts entschieden - Tore von Gordana Mitrovic und Iveta Luzumova stellten in der 47.Minute wiederum den 17:17 Ausgleich her. Jetzt spürte man an technischen Fehlern auf beiden Seiten, wie die Partie doch an Kampfkraft und Nerven gezehrt hatte.

Spitzenspiel gewonnen (Foto: Alex Mühlbach/THC) Spitzenspiel gewonnen (Foto: Alex Mühlbach/THC)
Tore fallen jetzt wie reife Früchte - zweimal Karolina Kudladz-Gloc für die SG, dann trifft Anika Niederwieser aus dem Rückraum und Meike Schmelzer findet Josephine Huber. Die trifft vom Kreis und bringt den THC wieder mit 21:20 Führung. Beide Teams gehen volles Risiko und spielen mit dem "emty goal". Dinah Eckerle fängt einen Schlagwurf von Karolina Kudladz und wirft ihn lang ins leere Tor der Gastgeberinnen zur 22:21 THC Führung.

Bis zum 23:23, 150 Sekunden vor dem Ende der Partie, war für beide Teams noch alles drin. Der starke Endkampf der Gäste mit großer Übersicht und Kampfkraft, entschied das Spiel zugunsten des Müller-Teams. Das 26:23 durch Meike Schmelzer ändert nichts daran, dass sich heute zwei Teams auf Augenhöhe begegnet sind, wobei der THC am Ende eine "Reifenbreite" besser war und damit das Spiel und wohl auch die Meisterschaft für sich entschieden hat.

Die beiden roten Karten für Luisa Schulze und Anika Niederwieser wurden da wohl auch eher prophylaktisch gegen eine evt. drohende Überhärte von den beiden Unparteiischen vergeben. Weder Luisa noch Anika waren hier grob unsportlich unterwegs, wie die TV-Bilder zeigten.

Am Ende wird es wohl eine lange, stimmungsvolle Heimfahrt geben - die wieder zahlreichen mitgereisten Fans aus dem THC-Fanlager, die für eine tolle Stimmung sorgten und eine faire sportliche Haltung zeigten, eingeschlossen.
Roman Knabe

Stimmen nach dem Spiel

Herbert Müller (THC): Ich bin heute megastolz auf meine Mannschaft, wie sie in der ersten Halbzeit in der Abwehr gefightet hat. Dann, als wir ein bißchen schlecht aus der Kabine rausgekommen sind und die Probleme hinten bekommen hatten, haben wir das 7 gegen 6 vorne super gut gespielt. Wir haben dann die Bälle in das leere Tor rein geworfen und selber nichts zugelassen. Das war einfach hinten heraus die letzten 10 Minuten mit den letzten Kraftreserven und dem Herz des THC ein super wichtiger Sieg.

Das war ein Drei-Sprung in die richtige Richtung. Ich kann der Mannschaft nur ein riesiges Kompliment machen, das war ganz ganz toll heute. Eine absolute Mannschaftsleistung. Jeder der eingewechselt wurde, hat sich sofort eingebracht. Maca in der ersten Halbzeit war sofort gefährlich gewesen. Anika dann in der zweiten Hälfte für Beate mit drei ganz wichtigen Toren. Also eine Mannschaftsleistung durch und durch mit einer überragenden Dinah Eckerle im Tor.

Martin Albertsen (Bietigheim): Ich habe die Spielerinnen in der Halbzeit gelobt für ihre gute Abwehrleistung. Das haben wir in den ersten zehn Minuten der 2.Hälfte auch noch beibehalten. Dann aber fehlte unsere Bewegung beim 7 gegen 6. Dadurch gingen unsere Torfrauen auch mit unter und der Gegner macht am Ende 17 Tore. Das sind deutlich zu viele für uns, egal gegen wen wir spielen. In der entscheidenden Phase, in den letzten 5 Minuten, wo wir das leere Tor nicht treffen, war die Spielentscheidung gefallen. Ich bin glücklich, dass wir Dinah geholt haben - sie hat uns in der ersten Halbzeit "getötet".
Autor: red

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