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Ost Klassiker Klubs Wolkramshausen

120 Jahre "Wartburg" stehen im Mittelpunkt

Sonntag, 04. Februar 2018, 13:00 Uhr
Die Mitglieder des Ost Klassiker Klubs Wolkramshausen trafen sich gestern zu der ersten Mitgliederversammlung des Jahres 2018 in den Geschäftsräumen der Speditionsfirma von Steffen Eckhardt, in Sollstedt. Entsprechend der Vereinssatzung wurde über das abgelaufene Jahr gesprochen, es folgte die Wahl der Vereinsgremien und die Planung für das begonnene Jahr...


Die bisher handelnden Personen des Vorstandes und der Finanzkontrolle wurde für ein weiteres Jahr bestätigt. Jürgen Wolter, der für das Internet des Klubs zuständig ist, legte ein umfassendes Zahlenmaterial über die Nutzung der Internetseiten des wolkramshäuser Klubs vor.

Auch in diesem Jahr gibt es wie in den vergangenen Jahren ein sog. Schwerpunktthema. Die Mitglieder entschieden sich dafür, die Geschichte des Automobilbaus in Eisenach, die vor rund 120 Jahren begann, besonders hervorzuheben. Es sind die einstigen großen Fahrzeugbezeichnungen wie Wartburg, Dixi, BMW und EMW, die in Thüringen entwickelt und gebaut worden sind. Dazu folgenden geschichtlichen Abriss:

Am 03.12.1896 gründete im damaligen Deutschen Kaiserreich der Großindustrielle und Geheime Baurat, Heinrich Ehrhardt, eine Fahrzeugfabrik im thüringischen Eisenach. Ehrhardt war für die damalige Kaiserliche Heeresleitung eine angesagt gute Adresse für Rüstungsgüter und somit erhielt er auch sehr lukrative Rüstungsaufträge.

Im Jahr 1898 produzierte der nun vierte Autohersteller im damaligen Deutschen Kaiserreich auf der Grundlage eines französischen Fahrzeugpatents, in dessen Besitz Heinrich Ehrhardt war, den ersten Motorwagen mit der Typenbezeichnung „Wartburg“ abgeleitet von dem Namen der mittelalterlichen Burg über Eisenach, mit einer anfänglichen Motorleistung von 5 PS. Eine spätere Rennausführung wurde dann schon mit einem Motor von 8 PS ausgestattet.

Neue Fahrzeugentwicklungen in Eisenach von 1904 bis zur Übernahme durch BMW 1928, trugen die lateinische Bezeichnung „Dixi“ was soviel bedeutet wie, „Ich habe gesprochen“. 1921 erfolgte eine Firmenfusion zwischen der Fahrzeugfabrik Eisenach AG und der Gothaer Waggonfabrik AG.

BMW baute dann von 1928 bis 1941 sehr erfolgreich PKW`s beginnend mit der Typenbezeichnung BMW 303 bis zu dem späteren sehr eleganten BMW 328, bevor auf die Rüstungsproduktion für den 2. Weltkrieg umgestellt werden musste.

Nach dem Untergang des Hitlerdeutschlands und der Aufteilung Deutschlands unter den vier Siegermächten, wurden die Eisenacher Automobilwerke am 15.09.1946 von der Sowjetischen Militärbesatzung enteignet und als Sowjetische Aktiengesellschaft weitergeführt. Die in dieser Zeit produzierten Fahrzeuge (Limousinen, Kombi, Coupe und Sportwagen, wurden unter dem Kürzel EMW für Eisenacher Motoren Werke geführt.

Von 1956 bis zum 14.04.1991 wurden unter dem einstigen Firmen- bzw. Handelsregisternamen „Wartburg“ überwiegend in der Zeit der ehemaligen DDR etwa 1.600 000 Fahrzeuge gebaut.

In der Zeit von 1956 – 1965 wurde der mit einem Dreizylinder-Zweitaktmotor ausgestattete Wartburg 311 als Limousine, Coupe, Cabriolet, Kombi, Pritsche und Kübelwagen, auch international sehr erfolgreich, hergestellt und verkauft. Ab 1965 folgte bis 1967 die Modellserie des Wartburg 312. Überaus schöne Modellvarianten waren der Wartburg 311/312- 300 HT und auch die Sportausführung des Wartburg mit der Typennummer 313. Dieser Sportwagen, der auch in das westliche Ausland gut verkauft wurde, entstand in der Zeit von 1957 -1960.

Eine grundlegende neue Entwicklung im PKW Bau erfolgte in Eisenach dann mit dem Wartburg 353. Von 1966-1988 wurde der Wartburg 353 als Limousine, Kombi, Pritsche und in einer sehr kleinen Stückzahl von schwimmfähigen Kübelwagen Wartburg 400 hergestellt (7 Exemplare mit 2 Takt Dreizylinder Wartburg-Motoren und 2 Exemplare mit 4 Takt Vierzylinder Renault-Motoren). Ab 1988 wurden in den Wartburg 353 4 Takt Vierzylinder VW- Motoren verbaut. Auch das äußerliche Erscheinungsbild wurde modernisiert, die Typenbezeichnung lautete dann Wartburg 1.3.

Neben der Fahrzeuggeschichte Eisenachs, wollen sich die Klubmitglieder, auch dem Thema Camping in der ehemaligen DDR widmen. Dazu wird es im Zeitraum vom 19.05.-21.05.2018 auf dem Campingplatz "Am Hünstein" in 99735 Nohra, ein Treffen von Campingfreunden geben, die noch über historische Campingfahrzeuge und Campingzubehör verfügen. Über die Details der einzelnen Veranstaltungen, wird rechtzeitig auf den Internetseiten des Klubs unter www: oldtimer-wolkramshausen.de informiert.
Autor: red

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