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Ein Blick in die Statistik

Weniger Teilzeit und geringfügige Beschäftigung

Dienstag, 12. September 2017, 10:41 Uhr
Im Jahresdurchschnitt 2016 standen von den 977.000 Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 64 Jahren 890.000 Personen in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis. Die übrigen 87.000 Personen bzw. neun Prozent waren selbständig. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, befanden sich 2016 rund 730.000 Erwerbstätige bzw. 82 Prozent der abhängig Beschäftigten in einem normalen Arbeitsverhältnis...

Alle anderen (160.000 Personen) waren atypisch beschäftigt. Der Anteil atypisch Beschäftigter an allen Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 64 Jahren betrug 16 Prozent. Zehn Jahre zuvor entsprachen 180.000 atypische Beschäftigungsverhältnisse noch einem Anteil von 19 Prozent. Zu den atypischen Beschäftigungsformen gehören befristete und geringfügige Beschäftigung sowie Teilzeitbeschäftigung (wöchentliche Arbeitszeit mit 20 oder weniger Stunden).

Die häufigste atypische Beschäftigung war im Jahr 2016 mit 73.000 Personen die befristete Beschäftigung und machte acht Prozent aller abhängigen Beschäftigungsverhältnisse aus. Gegenüber 2006 waren es 29.000 Erwerbstätige bzw. vier Prozentpunkte weniger. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse ist in den vergangen zehn Jahren ebenfalls gesunken.

Betrug sie 2006 insgesamt 77.000 waren es 2016 noch 69.000 Beschäftigungsverhältnisse in Teilzeit. Der Anteil dieser Form atypischer Beschäftigung sank im Zeitraum von zehn Jahren um einen Prozentpunkt auf acht Prozent 2016.

Bei der geringfügigen Beschäftigung ist ebenfalls eine Reduzierung festzustellen. Im Zeitraum von 2006 bis 2016 verringerte sich deren Zahl um 23.000 (bzw. um drei Prozentpunkte) auf 41.000 geringfügige Beschäftigungsverhältnisse (bzw. auf fünf Prozent). Personen in einem Zeitarbeitsverhältnis gehören ebenfalls zu den atypisch Beschäftigten. Während 2006 die Zahl der Personen mit Zeitarbeitsverträgen noch unter fünf Tausend lag, arbeiteten 2016 bereits 31.000 Personen in Zeitarbeit. Das entsprach drei Prozent aller abhängigen Beschäftigungsverhältnisse.

Auf das Geschlecht bezogen lassen sich folgende Aussagen treffen: Im Jahr 2016 gingen 21 Prozent der Frauen atypischen Beschäftigungen nach. 2006 waren 25 Prozent der abhängig beschäftigten Frauen atypisch beschäftigt. Bei den Männern war es 2016 ein Anteil von 15 Prozent und eine Verringerung um 3 Prozentpunkte gegenüber 2006. Bezüglich der Anteile der einzelnen Formen atypischer Beschäftigung an allen abhängig Beschäftig- ten desselben Geschlechts lassen sich 2016 bis auf eine Ausnahme keine deutlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern feststellen. Frauen schließen aber bei weitem häufiger einen Teilzeitvertrag ab als Männer. So waren 2016 insgesamt 12 Prozent der abhängig beschäftigten Frauen teilzeit- beschäftigt, während nur vier Prozent der abhängig beschäftigten Männer in Teilzeit arbeiteten.

Zu beachten ist, dass sich die atypischen Beschäftigungsformen nicht gegenseitig ausschließen und somit aufgrund von Überschneidungen nicht zu einer Zahl atypisch Beschäftigter insgesamt aufsummiert werden können.
Autor: red

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